In der Schweiz erregt ein besonders grausames Verbrechen die Gemüter. Zwei Schüler im Alter von elf und 13 Jahren sollen in der Gemeinde Rhäzüns ein fünfjähriges Mädchen vergewaltigt haben.
Rhäzüns/Chur - Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Graubünden bestätigte auf Nachfrage von SPIEGEL ONLINE entsprechende Zeitungsberichte. Demnach haben die Schüler das Mädchen Mitte Juni in die Nähe eines Parkplatzes gelockt und sexuell missbraucht. Wie der "Blick" und die "Südostschweiz" berichteten, hatte der jüngere der beiden Jungen das Kind festgehalten, während der ältere sie vergewaltigte. Anschließend soll der Jüngere die Fünfjährige ebenfalls sexuell misshandelt haben.
Die beiden Schüler, die wie das fünfjährige Mädchen in Rhäzüns wohnen, wurden inzwischen von ihren Schulen verwiesen, sagte der Jugendanwalt Albert Fausch, der von der Schulbehörde mit der Untersuchung des Falles betraut wurde. Welche Strafe den Jungen droht, ist noch unklar. Fauschs Angaben zufolge könnten nun Erziehungshilfe, die Unterbringung in einer geeigneten Familie oder in einem Erziehungsheim angeordnet werden. Auch disziplinarische Maßnahmen seien denkbar.
"Blick" zitiert eine Psychologin der Schweizer Beratungsstelle Castagna, derzufolge man in der Einrichtung für missbrauchte Kinder "eine klare Zunahme sexueller Übergriffe durch Kinder und Jugendliche auf andere Kinder" registriert. Alarmierend sei dabei, dass die Täter zum Teil sehr jung seien.