Illegale Raserei
Salzburger Polizei stoppt privates Autorennen
Beamte der Salzburger Autobahnpolizeiinspektion Anif haben am Sonntagabend auf der Tauernautobahn ein privates Autorennen beendet. Die illegale Raserei mit zahlreichen Porsches, Ferraris, BMWs und Lamborghinis hat bereits in Italien seinen Ausgang genommen, zwischen Golling und Puch war dann allerdings Schluss, nachdem die Ordnungshüter sogar mit zwei Hubschraubern ausrückten. Neun Lenker wurden aus dem Verkehr gezogen, der Schnellste war mit 238 km/h unterwegs.
Die Tempo-160-Teststrecke in Kärnten dürfte den Männern in ihren Sport-"Raketen" der Marken Ferrari, Lamborghini, Porsche, BMW und so weiter nur ein müdes Lächeln entlockt haben. Denn sie lieferten sich mit rund 40 Fahrzeugen ein Irrsinnsrennen, das von der italienischen Küstenstadt Ancona in die tschechische Hauptstadt Prag führen sollte. Mit weit über 200 Stundenkilometern auf öffentlichen Straßen.
Neun der Teilnehmer mussten dann kurz vor dem geplanten "Boxenstopp" in Salzburg einen ungewollten und teuren Zwischenaufenthalt einlegen. Denn die Autobahnpolizei hatte bereits einen Hinweis der Kollegen aus Kärnten erhalten, dass eine rasende Meute in Richtung Mozartstadt unterwegs ist. Mehrere Patrouillen postierten sich, standen mit ihren Dienst-Pkw gegen die Sportwagen aber auf verlorenem Posten.
Nun stiegen zwei Hubschrauber des Innenministeriums auf. Sie orteten die Rennfahrer, gaben deren Position an zwei Motorradstreifen weiter. Die holten mit ihren 156 PS starken und 300 km/h schnellen Honda CBR Super Blackbird XX neun Griechen ein und stoppten mit Kollegen der Landesverkehrsabteilung die Fahrt im Gemeindegebiet von Puch. Dort war der Schnellste statt erlaubter 100 km/h mit Tempo 238 unterwegs gewesen!
Acht Raser mussten ihren Führerschein an Ort und Stelle abgeben. Dazu wurden Sicherheitsleistungen von bis zu 500 Euro eingehoben. Das bezahlten unter anderem die Söhne reicher Reeder aus dicken Brieftaschen. Oder sie fragten: "Welche Kreditkarte hätten Sie denn gerne . . .?"
Manfred Heininger, Kronen Zeitung; Symbolbild (c) Andi Schiel