ZitatAlles anzeigenEin durchgeknallter Raser bedrängte Polizisten, blochte mit Vollgas über die Autobahn – und raste in einen Wildzaun.
Zwei Beamte der Kantonspolizei Bern fuhren gestern Nachmittag in einem Privatwagen auf der Überholspur der Autobahn A6 von Thun in Richtung Spiez. Das passte offenbar dem Fahrer eines roten Opel Kadett GSI nicht in den Kram. Er fuhr nahe an das Auto der Polizisten heran und forderte sie mit heftigem Einsatz seiner Lichthupe auf, die Spur zu wechseln.
Kurz nach dem Allmendtunnel liess sich der Fahrer des Opels dann zurückfallen. Er gab aber schon bald wieder Gas und fuhr ins Heck des Autos, in dem die zwei Polizisten sassen. Nach dem Auffahrunfall gab der Mann im roten Wagen erst Recht Gas, wechselte auf die rechte Fahrspur und überholte dort gleich mehrere Autos.
In Spiez verliess der Amokfahrer die Autobahn. Aber nur für kurze Zeit: Er fuhr unmittelbar darauf wieder auf die Autobahn A6 – aber diesmal in Richtung Bern. Die Polizisten im Zivilfahrzeug hatten inzwischen die Verfolgung des Rasers aufgenommen.
Der Fahrer des Opels überholte und bedrängte zahlreiche weitere Lenker. Er beschleunigte sein Auto bis auf Geschwindigkeiten um 200 Kilometer pro Stunde. Die vor ihm fahrenden Autos überholte er rechts wie links. Er zögerte auch nicht, den Pannenstreifen für seine waghalsigen Manöver zu benützen. Und immer wieder betätigte er die Lichthupe. Das ging so bis kurz vor dem Allmendtunnel: Dort machte der Amokfahrer unvermittelt eine Vollbremsung – um dann kurzzeitig mit rund 20 Kilometern pro Stunde zu fahren. Doch die Schleichfahrt dauerte nicht lange. Sekunden später gab der Mann im roten Auto wieder Gas. Und zwar tüchtig: Er beschleunigte seinen Wagen auf Tempo 180. Zwischen den Anschlüssen Rubigen und Bern-Ostring überholte er in wilder Fahrt ein überholendes Auto. Dabei bretterte der Raser halsbrecherisch mit zwei Rädern auf dem Grünstreifen. Vor der Ausfahrt Bern-Ostring prallte sein Auto ins Heck eines weiteren Fahrzeugs. Den Amokfahrer kümmerte das wenig – er raste unbeirrt weiter. Kurz nach dem Anschluss Bern Wankdorf touchierte sein Auto noch das Fahrzeug eines weiteren, unbeteiligten Lenkers.
Inzwischen verfolgten Polizisten in mehreren Patrouillenfahrzeugen den Amokfahrer. Der verlor auf der Höhe Mattstetten die Herrschaft über sein Auto. Der rote Wagen durchbrach in hohem Tempo den Wildzaun, überschlug sich mehrmals und kam schliesslich auf der Seite liegend zum Stillstand. Der Amokfahrer wurde beim schweren Unfall verletzt; Retter der Sanitätspolizei fuhren ihn ins Spital. Bei dem Amokfahrer handelt es sich um einen Mann aus dem Balkan. Keiner der Insassen der übrigen beschädigten Fahrzeuge wurde verletzt. Die Polizei ermittelt, was den Mann zu seiner Amokfahrt trieb.
Also das ist doch mehr als