ZitatAlles anzeigenBern toleriert keine Autoraser
Der Kanton Bern will den Rasern auf den Strassen die Stirn bieten. Der Grosse Rat stellte sich klar hinter diese Absicht.
Lilo Lauterburg, GFL-Grossrätin aus der Stadt Bern, fährt mit dem Velo ins Rathaus. Dort trat sie gestern gegen Raser im Strassenverkehr an: «Rasen ist ein Gewaltverbrechen auf der Strasse.» Sie forderte vom Regierungsrat, er müsse «alle in seiner Kompetenz liegenden Möglichkeiten» aufzeigen, wie die Raser auf den bernischen Strassen bekämpft werden könnten. Lauterburg dachte daran, Fahrzeuge mit technisch hinaufgesetzter Leistung («getunte» Fahrzeuge) mit einer Extrasteuer zu belegen. Sie fordert aber auch schärfere Strafen für Raser oder die Beschlagnahmung oder die «Vernichtung» der Fahrzeuge. Im Parlament mochte sich gestern niemand für die Raser engagieren. Aus allen Parteien erhielt Lauterburg Unterstützung. Teils wortgewaltig prangerten Parlamentarierinnen und Parlamentarier die Raser an: Wer sich auf die Strasse wage, sei bereits ein potenzielles Opfer, meinte etwa SP-Grossrätin Monika Barth (Biel). FDP-Grossrat und Garagist Jürg Michel (Lyss) sagte: «Niemand befürwortet die Raserei.»
Lauterburgs Begehren wurde schliesslich mit 144 gegen 8 Stimmen dem Regierungsrat überwiesen, gleichzeitig aber mit 87 gegen 62 Stimmen als abgeschrieben taxiert. Denn Polizeidirektorin Dora Andres betonte, der Regierungsrat unternehme heute schon alles zur Verringerung von Verkehrsunfällen. Darunter falle auch die Raserei. Zudem beteuerte Andres, die Regierung werde an den regelmässigen Treffen mit dem Obergericht die Auswüchse im Strassenverkehr zur Sprache bringen und dabei betonen, wie gross das Interesse zur Bekämpfung dieser Probleme sei.
Keine Mehrheit erreichte Lauterburg gestern mit ihrem zweiten Anliegen, dass Organisatoren von Motorrennsportanlässen künftig Raserei-prävention betreiben sollten <good>– ähnlich wie die Tabakindustrie oder die Casinobetreiber. Mit 84 gegen 63 Stimmen lehn- te der Grosse Rat aber Lau- terburgs Forderung ab. Motorrennsport-Organisatoren müssten schon heute strenge Auflagen erfüllen, hiess es etwa.
Berner Zeitung, Otto Hostettler [16.06.05]
Der Kampf gegen Raser finde ich ja nicht schlecht, aber eine Tuningsteuer, nein danke!!
Und dass diese grüne (Frau?) die wohl nur Velo fährt, auch noch Motorsportverantaltungen weiter beschneiden will zeigt einmal mehr, wie schlecht es um uns steht