Hallo Leute,
wollt Euch nur mal berichten wie es uns/mir, beim verbauen diverser D2 Teile, so erging. Na dann fangen wir doch einfach mal an.
D2 "Street" Fahrwerk
Ich wollte mal was anderes probieren und habe mich für das "Street" Fahrwerk von D2 entschieden.
Eigentlich nichts besonderes, eben ein Gewindefahrwerk. Davor hatte ich Koni (gelb) + H&R verbaut. (Das Fahrwerk steht nun zum verkauf)
Anders als bei Koni, wo man das Verstellrädchen auf den Dämpfer steckt, ist es bei D2 praktisch ein Imbus der in den Dämpfer gesteckt wird... und auch drin bleiben kann.
Im Vordergrund: der hintere Dämpfer & die Feder
Im Hinterdrund: der fordere Dämpfer & die Feder
Untere Gabel des hinteren Federbeins. Verbesserungsvorschlag weiter unten...
Hier sieht man das Loch wo man das Verstellrädchen reinsteckt.
So schaut das ganze dann aus. (noch mit falscher Höheneinstellung)
Die Verarbeitung macht auf erster Sicht einen guten Eindruck, persönlich lasse ich mich davon aber nicht beeindrucken, die Funktion ist bei solchen Bauteilen das wichtigste!
Nach dem Einbau bin ich nun etwas schlauer und kann n bissi was zum Fahrwerk sagen. An der Hinterachse hatten wir ein kleines Problem mit dem Platz, wurde aber gelößt...
Was wir/ich nicht so prall fanden ist die Tatsache dass im Lieferumfang keine Spazialmutter für die hintere/untere Befestigung des Federbeins zu finden war... um haaresbreite hätte uns das den kompletten Einbau ruiniert denn die Mutter hat ein Spezialgewinde. Bei Koni ist die Mutter ja direkt am Dämpfer verbaut und damit ist sicher dass sie nicht fehlt! Zum Glück hatten wir ne sehr gut ausgestattete Werkstatt und konnten uns retten!
Was im praktischen Umgang mit dem Fahrwerk ein weit größeres Problem darstellt ist der Mangel an Informationen was Basiseinstellungen angeht. Das wären vor allem die nötige Federvorspannung und eine Referenzangabe gekoppelt mit ner bestimmten Fahrzeughöhe. Beides kommt in den Unterlagen einfach nicht vor! Schwache Leistung was den Punkt angeht...
Es fällt sofort auf dass sich die Einheiten, was den Federweg generell angeht, sehr von Koni unterscheiden! Versuche irgendwelche Abstände zu übernehmen führen ins Nirvana! Sollte das jemand machen wollen ---> es bringt NICHTS!
Try & Error ist angesagt!
Das artet aber dann schon in ziemlich viel Arbeit aus denn man muss jedes Mal die Felgen abmontieren, das Fahrwerk (unten) lösen, hoch oder runter schrauben, Fahrwerk wieder befestigen, Felgen montieren, Fahrzeug runterlassen...etc Das dann ziemlich oft... bis es halt passt. Idealerweise dann immer ne kleine Probefahrt...
An der Vorderachse ist das ziemlich problemlos denn der Dämpfer steckt da in so ner Art Hülse. Lößt man die untere Fixierschraube und macht genug WD40 in die Hülse kann man das Fahrwerk ohne größere Probleme regulieren, hinten ist es aber viel mehr "Sackstand" weil man ja ne Gabel hat die komplett raus muss!
Wie schön wäre es wenn die hinteren Dämpfer am unteren Ende einen Verdrehmechanismus/1-Wege-Lager verbaut hätten!!! Viele 4WS Nutzer würden sich sicher sehr freuen! Hätte so ne Lösung denn irgendwelche Nachteile?
Zur Federvorspannung:
Ich habe eine Federvorspannung von 15mm vorgenommen. Für die, die nicht wissen was ne Federvorspannung ist (was keine Schande ist) sei gesagt dass das in diesem Fall, der Wert ist um den ich die Feder im ausgebauten Zustand zusammengepresst habe. Somit ist sie quasi "fest" und sie kann bei ihrer Arbeit keine Geräusche machen.
Der Wert von 15mm steht in keinen Unterlagen von D2 und wurde mir freundlicherweise vom Verkäufer mitgeteilt. Ist ein reiner Erfahrungswert und ich kann nur sagen dass es damit absolut keine Fahrwerksgeräusche gibt.
Zur Dämpfereinstellung:
Ich hab als Anfangswert eine 50:50 Einstellung gemacht, dh. das Verstellrädchen war sowohl vorne als auch hinten, mittig.
Das hatte zur Folge dass das Fahrwerk (VA) bei mittleren/langen Bodenwellen etwas "pumpte" hinten war es akzeptabel (für den Anfang). Hab heute mal etwas Einstellarbeit geleistet aber ich weiß nicht mehr wieviele Klicks ich nun eingestellt habe, werde sie mal zählen und es Euch mitteilen... könnte ja sein dass es jemand interessiert. Eins kann ich Euch sagen! Das Fahrwerk kann man sehr fein justieren. Ich merke schon einen Unterschied wenn ich um 5 Klicks verstelle...
Sehr interessant wäre es zu wissen ob man das Tein EDFC auf den Dämpfer montieren könnte DAS wäre definitiv eine sehr coole Sache...!
Soviel erstmal von meiner Seite...
Gruß
PS: Sollte jemand ne gute Werkstatt in Berlin suchen oder Hilfe beim Schrauben benötigen leite ich Euch gerne Informationen weiter.
PS2: Die Bremse konnten wir zu dem Zeitpunkt leider nicht verbauen denn wir hatten keine Spurplatten zur Hand.
...und weiter gehts...
D2 Bremsanlage (330mm X 32mm)
Endlich hatte ich mal Zeit die D2 Bremsanlage zu verbauen. Weiß gar nicht wo ich diesen Bericht anfangen soll aber ich versuchs mal.
Ich fang mal mit den Vorbereitungen an...
Ja, diverse Vorbereitungen mussten getroffen werden denn die "Anprobe" hat gezeigt dass der Bremssattel "ein wenig" zu groß war und an der Felge gestriffen hat.
Es mussten also Spurplatten her, 2 X 15mm um genauer zu sein.
Bei 15mm Spurplatten ist es aber so, dass man die alten Stehbolzen nicht mehr verwenden kann, weil selbige zu kurz sind. Kein Problem, längere Stehbolzen sind ja bei den Spurplatten dabei! Leider ist es beim BB1 vorne nicht möglich die Stehbolzen auszupressen wenn der Aschsträger eingebaut ist (kein Platz nach hinten) also muss das ganze Ding raus!
Das wiederum bedeutet dass man das Radlager auspressen muss was wiederum bedeutet dass man zwei neue Radlager brauch denn beim auspressen gehen die alten Radlager kaputt (so hat man mir das zumindest gesagt).
Ich weiß, etwas viel Vorbereitung nicht wahr!? ...aber was macht man nicht alles...!?
So schaut ein Prelude Radlager aus. Es ist einfach nur massiv.
Übrigens, mit mal eben dagegen klopfen bewegt sich da gar nichts. Da muss richtig schweres Werkzeug ran um das Ding aus dem Achsträger zu pressen.
Danach nur noch die eigentliche Nabe "bearbeiten"... und man ist der Sache schon viel näher gekommen.
Hier wird gerade, der auf der Nabe festsitzende Radlagerrest, angeflext um selbigen endlich loszuwerden.
Danach werden die neuen Stehbolzen eingesetzt.
Die alten Stehbolzen gehen übrigens absolut ohne Stress raus, hätte ich nicht gedacht aber gut, bin ja auch kein Mechaniker.
Achsträger mit neuem Lager und OHNE Blech.
Ich konnte dieses komische Blech auf der Rückseite der Bremsscheibe noch nie leiden. Zu meiner Überraschung gingen die ziemlich angegriffenen Befestigungsschrauben des Blechs auch alle ohne Stress raus ...und die sahen wirklich nicht mehr ganz "frisch" aus... kein Wunder, sie haben ja auch schon 14 Jahre lang diverse "Einflüsse" erfahren!
Tja, danach wieder alles zusammenbauen und hoffen das alles passt!
Hier hat die Vorgeschichte ein Ende und wir kommen zur eigentlichen Bremse.
Wie oben schon geschrieben ist es ne 330mm X 32mm Bremsanlage, dazu (auch von D2 mitgeliefert) noch "Sport" Bremsbeläge. Reibwert weiß ich jetzt nicht mehr genau, sollte aber unter 50 sein. Da ich schon eine modifizierte Bremse hatte (300mm X 28mm) erwartete ich jetzt keinen sonderlich großen Eindruck denn letztendlich muss das Teil ja halten und ordentlich bremsen und nicht gut aussehen.
Als ich das Paket in empfang nehmen durfte wunderte ich mich allerdins über die Größe denn DAS hätte ich dann doch nicht erwartet...auch das Gewicht war nicht gerade gering. "Ok, ist ja auch noch viel Zeug dabei...!" dachte ich und versuchte das Ding in meinen Kofferraum zu pressen.
Der Inhalt sah dann so aus... und wirklich viel unbrauchbares "Zeug" war da nicht wirklich drin, eigentlich gar nichts!
Im Vergleich zu meiner alten, schon etwas veränderten Bremse...
Nun konnten wir anfangen die Anlage zu verbauen.
Dabei muss ich zwei Sachen positiv bemerken. Bei der Bremsanlage waren noch ein Satz Stahlflexleitungen dabei UND eine wirklich brauchbare Anleitung. Jaaaa... "Profis brauchen keine Anleitung!" werden jetzt die ersten denken... DOCH, eine Anleitung ist IMMER gut! Warum? Na weil sich kein Profi dieser Welt Anzugsdrehmomente einfach so aus den Fingern saugen kann!
So schaut sowas aus...
Natürlich mit Angaben der einzelnen Anzugsdrehmomente! Top Arbeit! Hat uns das Rätselraten erspart.
Der Mechaniker, der die Anlage verbaut hat, ließ mich wissen dass sowas absolut nicht "normal" sei und dass er vor kurzem eine Movit Anlage verbaute bei der erstens nix ordentlich passte und es keine Spur von so einer genauen Anleitung zu sehen war, das nur mal so am Rande.
Tja, da alles passte gings dann ziemlich schnell voran bis es dann irgendwann so aussah...
Die kleinen Justier - Distanzscheiben (waren natürlich auch dabei) haben wir nicht gebraucht, da diese den Sattel nur nach aussen verschoben hätten. Das war aber, wie gesagt, nicht von nöten.
In dem Fall wars eher so dass der Sattel ruhig 1mm weiter nach innen hätte positioniert werden können aber an dem mm solls jetzt nicht liegen.
Ich hatte auch noch eine andere "Angst" und zwar die, dass der Hauptbremszylinder nicht genug "Material" fördern wird um die nun etwas größeren Sättel zu versorgen aber dem war zum Glück nicht so! Absolut nicht! Wenn man es ganz genau nimmt, und ich weiß dass es manche Leser ganz genau betrachten, ist nicht der Inhalt der Sättel ausschlaggebend sondern das bewegte Bremsflüssigkeitsvolumen. Da ich bis jetzt nur einen großen Bremskolben/Sattel hatte und nun eben mehrere machte ich mir ein wenig Sorgen.
Nach dem ersten Fahrtest kann ich aber nur positives berichten. Das Bremspedal ist absolut sensitiv, ist nicht "länger" geworden (eher "kürzer") und die Bremswirkung ist selbst jetzt am Anfang der Einfahrphase absolut TOP! Das Pedal ist schön "crispy" und Insider werden wissen was das bedeutet!
Das einzige was nun noch erledigt werden muss ist die Sache mit den Kotflügeln. Durch die Spurplatten sind die Räder ja um 15mm nach aussen gewandert und im Moment ist es so dass ich noch etwas vorsichtig fahren muss um nicht den Innenkotflügel zu beschädigen. Zum Glück ist das D2 Fahrwerk höhenverstellbar! Werde demnächst mal 5mm - 10mm höher drehen und dann werden wir mal den Kotflügel ein wenig "bearbeiten". Eigentlich ist der Kotflügel nicht das Problem sondern der Innenkotflügel.
Nunja, da es leider noch keinen Brems - Präzedenzfall gibt, zumindest keinen den ich kenne, werde ich mit Marco, das ist einer der sehr wenigen die eine ordentliche Bremse an seinen Prelude gebaut hat, eine Lösung ausarbeiten die dann die Zerstörung des Innenkotflügels etwas vorbeugt. Natürlich wird die Hinterachse auch verbreitert, damit das alte Verhältnis wieder hergestellt ist. Platzprobleme erwarte ich an der HA nicht.
Mit einem letzten Bild bedanke ich mich bei allen Lesern und hoffe Ihr könnt irgendwelche Infos aus meinem Bericht nutzen.
Gruß aus Süddeutschland