Hallo zusammen
einige werden sich nach dem (vielleicht nur teilweisen) durchlesen fragen was das hier soll. Eigentlich weiss ich gar nicht (da ich noch am Anfang bin) obs am Schluss überhaupt Sinn macht auf diesen Beitrag zu antworten.
Warum ichs trotzdem schreibe ? Irgendwie fresse ich momentan den ganzen Mist vom Alltag nur in mich hinein und habe langsam aber sicher grauenhaft das Bedürfnis das Ganze einfach mal irgendwo loszuwerden.
Sollte sich einer Fragen, warum ich das hier tue... irgendwie denke ich langsam, dass mein Umfeld nicht versteht wie es mir geht und was mir zu denken gibt.
Das mag daran liegen, dass ich in Natura eine sehr offene und fröhliche Natur bin und nur selten wirklich den Depro raushangen lasse... es wirkt anscheinend unglaubwürdig wenn ich auf einmal komme und behaupte es gehe mir gerade nicht so toll, weiss auchned es passt anscheinend nicht zu mir.
Nur gleich zu Beginn, das ist kein "Ich geh mich umbringen" oder "Ich tu mir was an" Thread, auf keinen Fall ! So weit runter kann man mich dann doch nicht ziehen
Eigentlich wollte ich hier schon schreiben worums eigentlich geht, merke aber gerade, dass mich dann doch keiner kennt, also ma kurz was zu mir.
Werde in ein paar Wochen 26 Jahre alt, ich arbeite als SPS Programmierer (was heisst ich schreibe Programme die Maschinen beibringen was zusammenzubauen, so quasi dem Menschen die dreckige Massenarbeit abnehmen) und laut Papier bin ich noch Stv.Abteilungsleiter, was aber aktuell eher ein Witz ist, da ich zwar seit einem Jahr den Titel trage aber nie in die Funktion eingearbeitet wurde, da ich wie man später merkt eh kaum im Lande bin, geschweige denn in der Firma.
Ansich war ich schon immer ein wenig speziell was die Interessen angeht, mich fasziniert alles was mit Technik zu tun hat besonders im Bereich Computer (tiefergreifend eher im Bereich Mikrocontroller und -Prozessor) und Elektronik. In dem Sinne ist mein Beruf ansich auch was tolles, da er nahe an meinen grössten Interessen liegt.
Da diese Interessen schon in der Primarschulzeit bei mir durchgeschlagen haben, war ich irgendwie ein wenig ein Exot, zeitweise hielt man mich sogar für Überintelligent naja was solls, tut nichts zur Sache.
Das Ganze hatte natürlich auch seine Nachteile: Ich war nie interessiert daran am besten Auszusehen oder überall dabei zu sein. Kollegen hatte ich immer, was sich aber auf einen kleinen und engen Kreis beschränkt hat.
Irgendwie wurde mir auch das Partygen nicht gerade eingepflanzt, ich kann sehr gut mit anderen Menschen, seien es Verwandte, Arbeitskollegen, Kunden oder wildfremde Menschen umgehen. Enge, laute und verschwitzte Clubs sind aber nicht mein Ding und aus Alkohol mache ich mir eigentlich nicht den Haufen... (zumal ich von Natur aus Bier nichtma wirkich in grösseren Mengen gerne habe).
Unterem Strich bin ich wohl das, was man als Geek bezeichnen würde, irgendwie wohl Intelligent aber nicht das, was sich die Gesellschaft heute als "Normal" bezeichnen würde.
Wohlgemerkt: Ich laufe nicht irgendwie derb versifft durch die Gegend, muss aber anmerken, dass ich doch n gewisses Übergewicht habe, an welchem ich seit einigen Monaten aktiv und auch erfolgreich am Abbauen bin. Das tut eigentlich auch nichts zur Sache, ich kann momentan damit leben, will aber definitiv auf ein "normales" Gewicht runter
Das alles hat aber unter dem Strich wie gesagt kaum was mit meinem aktuellen "Gefühl meines Alltags" zu tun.
Irgendwie hab ich momentan den Eindruck, ich hätte den Bezug zu allem was um mich rum ist ein wenig verloren. Bevor jetzt einer gleich an ein Burn-Out denkt, ich denke nicht, dass ich soweit bin, allerdings gibts mehrere Anzeichen die mir ein wenig Sorgen machen. Komischerweise kann ich mich auf eine konkrete Sache an der ich intensiv arbeiten kann sehr gut konzentrieren nur fällt das wie man unten sieht doch nicht ganz leicht.
Es sind eigentlich kleine Sachen die mir zu denken geben, aber in letzter Zeit Häufen sie sich. Zum einen ist da ein allgemeiner Verlust meiner Konzentration bei der Bewältigung alltäglicher Dinge. Ich kann aus dem Auto steigen und laufe 20 Meter davon weg, bis ich auf einmal wie im Zwang doch nochmal kontrollieren muss, ob ich zugeschlossen habe, ich habs schlichtweg dermassen unbewusst gemacht dass ich es nicht mehr weiss.
Das selbe passiert mit Gegenständen die ich irgendwo deponiere, des öfteren kann ich mich nicht erinnern was ich damit gemacht habe.
Auch mit manchen Gesprächen geht mir das so: Ich konzentriere mich irgendwie gar nicht mehr richtig drauf, bzw. nur dann wenn ichs wirklich bewusst mache. Das komische am Ganzen ist, dass ich aber nicht an was anderes denke, ein klarer Gedanke ist eigentlich gar nicht richtig da.
Neben alledem hab ich momentan ein wenig Angst was noch alles auf mich zukommt, dazu vielleicht noch die Vorgeschichte: Mein Arbeitgeber hat vor knapp drei Jahren einen Auftrag entgegen genommen, in der trüben Voraussicht, der Markt werde nicht anziehen (das hat er aber massiv). Was heisst dass sich unsere damalige Geschäftsleitung total übernommen hat (was die Grösse und Komplexität dieser Anlage angeht). Lange Rede kurzer Sinn: Als die Anlage vor anderthalb Jahren ausgeliefert wurde hat man eine Taskforce zusammengestellt, welche das halbfertige Ding doch noch zu einem guten Ende bringen soll. Ich muss dazu noch anmerken, dass es sich nie jemand hätte träumen lassen, dass wird dafür dermassen lange brauchen.
Das heisst konkret, dass ich die letzten gut anderthalb Jahre mit Ausnahme einiger weniger Wochen und ein bisschen Ferien immer unter der Woche in Deutschland war und das Wochenende mehr oder weniger Ausgelaugt hier in der Schweiz bzw. Zuhause verbracht habe.
Die ganze Sache ist aber noch nicht zu Ende und da ich derzeitig der einzige bin (was nicht meine Schuld ist) der noch den Überblick hat, wird das kommende wohl auch noch auf Kosten meines Privatlebens gehen. Konkret rechne ich mit Arbeiten die sich bis in den Herbst hinein ziehen, und das ist nur der heutige Stand der Dinge.
Ich habe Angst vor dem was kommt, nicht weil ich nicht fähig bin das Ganze umzusetzen oder sowas, nur habe ich auf Grund der oben genannten Symtome Angst irgendwann gegen eine psychische Wand zu laufen.
Die andere Sache ist die, dass ich die letzten Wochenenden mehr oder weniger alleine Zuhause war, der Faden zwischen mir und meiner Clique wird immer dünner und irgendwie hab ich doch die Befürchtung irgendwann ohne Freundeskreis dazustehen, ich weiss beim besten Willen nicht, was ich momentan daran ändern soll.
Im Moment geht es mir psychisch abgesehen von den Konzentrationsdingen und den Befürchtungen was kommen wird gut, eine Zeit lang hatte ich wirklich den Eindruck ich müsse prof. Hilfe zu Rate nehmen, da ich unter Schlafstörungen und diversen anscheinend neurologisch bedingten Sachen gelitten habe (Zuckende Augenlider, die ich bis heute nich 100%ig losgeworden bin, sowie z.t. unerklärliche Juckanfälle und brennende Hände).
Ich weiss im Moment einfach nicht was ich machen soll. Klar könnte ich einfach einen anderen Job annehmen, aber ich bin eigentlich neben diesem dummen Scheissprojekt sehr zufrieden mit dem was ich mache und auch mit dem Umfeld. Die Aufstiegsmöglichkeiten und die Freiheiten sind nicht zu verachten und ich arbeite mit super Leuten zusammen nur sind da einfach einige wenige, die nicht sehen wollen, dass ich quasi am Ausbrennen bin.... wenn man das sachlich betrachtet müsste man sagen, entweder neuen Job suchen oder schauen das ich von dem Projekt wegkomme... mein Kopf lässt aber beides nicht zu und ist mir der Situation trotzdem nicht zufrieden...
Die nächsten Tage werden zeigen wies in der Sache weitergeht und irgendwie belastet mich das Ganze einfach zur Zeit doch merklich.
Sorry für den Aufsatz hier aber irgendwie musste ichs mal loswerden.