Schutz vor Waffengewalt?

  • In ein paar Tagen wird die SP die Initiative „Schutz vor Waffengewalt starten“.


    Ein Link zum Flyer


    Was denkt Ihr darüber?


    Ich persönlich finde es schlimm, mit welcher Hartnäckigkeit und Unverfrorenheit gegen den legalen Waffenbesitzer gehetzt wird. Mit tatkräftiger Unterstützung beinahe sämtlicher Medien wird jeder Waffenbesitzer als potentieller Amokläufer oder Spinner abgetan und der weit verbreitete und traditionelle Schützensport als etwas schlechtes und gefährliches verteufelt.


    Viele haben vielleicht schon das Bild gesehen, auf dem von angeblichen 300 Toten, die sich jährlich durch Armeewaffen das Leben nehmen, die Rede ist. Diese Aussage ist schlichtweg gelogen. Sieht man sich die Quelle an, die auf der Homepage der Initianten angegeben ist, wird dies deutlich: Hier ist nämlich von ca. 300 Selbsttötungen durch Schusswaffen (also nicht zwingend Armeewaffen) die Rede.
    Selbstverständlich macht das diese Fälle nicht weniger tragisch, aber es zeigt, dass die Aufbewahrung der Armeewaffen im Zeughaus keine hilfreiche Massnahme ist.
    Zudem wird verschwiegen, dass die Zahl der Suizide durch Schusswaffen seit 1995 stark rückläufig ist, nämlich um über 30%.


    Nebenbei, in Japan ist der private Waffenbesitz grundsätzlich verboten, trotzdem ist die Suizidrate vergleichbar hoch mit der Schweiz, wo eine relativ hohe Waffendichte vorhanden ist. Auch in Australien wurde der private Waffenbesitz vor einigen Jahren verboten. Logischweise ist die Selbstmordrate durch Erschiessen markant zurückgegangen, aber die Anzahl aller Suizide ging nur wenig zurück und hatte schon nach wenigen Jahren den Wert vor dem Verbot wieder erreicht, später sogar überholt.
    Auch England, wo ein Waffenverbot für Private herrscht, machte gerade in letzter Zeit mit blutigen Schlagzeilen auf sich aufmerksam.


    Es wird natürlich behauptet, dass Schützen etc. nicht von der Initative betroffen werden und sie Ihre Waffe(n) behalten können. Auch das stimmt nicht, denn die Initiative fordert auch ein Verbot „besonders gefährlicher Waffen“, als Beispiel werden sogenannte Repetierschrotflinten (besser bekannt als Pumpactions) genannt. Folglich kann ein Besitzer einer als „besonders gefährlich“ (Gummiparagraph) deklarierten Waffe, sie nicht behalten. Wird er entschädigt? Wohl kaum...
    Abgesehen davon ist jede Waffe gefährlich in den falschen Händen. Wer sich etwas mit der Materie auskennt, wird sicher auch feststellen, dass jemand mit bösen Absichten mit einer „normalen“ Pistole mit 15-Schuss Magazin mehr Schaden anrichten kann, als mit einem langen Gewehr, dass i.d.R. 6 Schuss fasst und nach jedem Abfeuern manuell nachgeladen werden muss. Zudem ist die Behauptung falsch, dass „Pumpactions“ „nur zum töten gemacht sind“ – Anfang dieses Jahres fand in Griechenland die WM im dynamischen Flintenschiessen statt.
    Ein solches Verbot macht also gleich viel Sinn, wie wenn man ein bestimmtes Automodell verbieten würde.


    Immer wieder wird auch nach einem Waffenregister gerufen und behauptet, dass sich damit irgendetwas verhindern liesse, oder man Verbrecher besser aufspüren könne. Besonders letzteres ist besonders nützlich, da schliesslich jeder Kriminelle seine Waffe registrieren lässt... <amkopfkratz>
    Aber abgesehen davon ist jede legal erworbene Waffe beim Kauf schon drei mal registriert worden, nämlich beim Import, wenn der Händler sie erhält und schlussendlich muss der Kunde noch 3 mal unterschreiben wenn er sie kauft.
    Ich frage mich was eine weitere Registrierung hier noch bringen soll, ausser den hohen Kosten?


    Ich könnte und möchte noch viel mehr Schreiben, aber dann würde es wahrscheinlich gar niemand mehr lesen und ausserdem habe ich langsam auch Hunger... :D


    Zum Schluss vielleicht noch dies: Würde die Initiative angenommen, hätten wir hier wahrscheinlich ein vergleichbar strenges Waffengesetz wie in Deutschland. Leider bleiben unsere nördlichen Nachbarn jedoch auch nicht von Massakern verschont, im Gegenteil, prozentual gesehen kommen sie sogar häufiger vor. :(


    Also, das sind ein paar Gedanken meinerseits, was denkt ihr?

  • um selbstmorde zu verhindern, ist das sicher der falsche weg! besser, einer bläst sich die rübe runter, als dass er vor den zug springt und den lokführer zum therapiefall macht! <nono>


    familientragödien könnte man damit imo schon verhindern bzw. reduzieren! die aussage der rechten, dass sich einer auch sonst eine waffe holen kann, wenn kein stgw vorhanden ist, ist lächerlich! sowas passiert meistens im affekt und im affekt organisiert man wohl kaum schnell mal eine waffe! <rotaeye>


    amokläufer mit einem stgw sind im gegensatz zu pistolen-amokläufer sicher ein mehrfaches gefährlicher! mit dem stgw trifft man 1. viel besser und 2. durchschlägt das projektil auch die schwere weste der polizei! *duckundweg*


    just my 2 cents ;)

  • Ist für mich absolut vergleichbar wie das Thema "Verbot von Pitbulls usw."


    Eine grundsätzliche Verschärfung des Waffengesetzes (bspw. Erberbschein-pflicht für Occasionwaffen von Privat zu Privat) wäre vielleicht nicht schlecht. In gewissen Punkten ist es in der Schweiz immer noch zu liederlich, was den Erwerb von Faustfeuerwaffen anbelangt.
    Allerdings könnten auch die Kosten für den Erwerbsschein gesenkt werden...


    Zum Thema "Armee-Waffen ins Zeughaus" habe ich keine feste Meinung. Wenn man den Punkt beachtet, dass in fast jedem Schweizer Haushalt ein Sturmgewehr steht, macht eine Intervention in Notfällen oder bei Ausrastern um einiges heikler.
    Zudem fänd ich das für die meisten AdAs eher entlastend, wenn sie die Waffe im Zeughaus abgeben könnten.
    Andererseits denke ich, dass man diese Tradition schon aufrecht erhalten kann. Hierzu habe ich eigentlich keine konkrete Begründung, ich fänds einfach ein bisschen Schade, wenn auch diese Tradition zu Grunde ginge. Vorallem wären schöne Anlässe wie Feldschiessen usw. nicht mehr das Gleiche, wenn Leihwaffen im Schützenhaus angeboten werden müssten...


    Bezüglich Suizide: Wenn jemand mal entschieden hat, sich das Leben zu nehmen, wird er das irgendwann wieder tun. Klar, die Kurzschlusshandlungen würden sicher zurückgehen, bspw. die Situation, wenn jemand stockbesoffen ist und die Frau sich grad scheiden lässt, oder was weiss ich.
    Suizide en gros könnten aber mit einem Armeewaffenverbot nicht gemindert werden...



    aber hatten wir genau hierzu nicht bereits nen Thread?

    Einmal editiert, zuletzt von CHefe ()

  • Hä? <amkopfkratz> chume nöd druus. Verstah di nöd, ha schlechte Empfang momentan.... ;)

  • Zitat

    Original von Jones
    2. durchschlägt das projektil auch die schwere weste der polizei!


    ohne Scheiss, hät ich jetz nicht gedacht <what>


    wurden Gewehre und Pistolen nicht ganz bewusst aus diesem Grund verlangsamt?


    ganz früher waren Kugeln ja so schnell, dass man nicht durch die Verletzung starb sondern durch den enormen Schock, oder hab ich da wieder malwas komisches aufgeschnappt?

  • Zitat

    Original von CHefe
    Zudem fänd ich das für die meisten AdAs eher entlastend, wenn sie die Waffe im Zeughaus abgeben könnten.


    ist ja bereits heute problemlos möglich.

    Zitat

    Original von CHefe
    aber hatten wir genau hierzu nicht bereits nen Thread?


    Nicht ganz, damals gings nur um die Abgabe des Stgw/TaschenMun, hier gehts generell um Waffenbesitz.


    Der Vergleich mit den Pitbulls ist sehr gut, da ging es ja auch darum wegen von den Medien aufgepushten Einzelfällen das Kollektiv zu bestrafen.
    Wenn man überall nach diesem Prinzip vorgehen würde, dürfte schon lange niemand mehr Autofahren.


    @ Jones: Die Affekthandlungen wird man auch so nicht vermeiden können, aber wie Du schon sagst das Ausmass einschränken wäre sicher möglich.

  • het öppis, gaht "schön" durdure...


    Gegen Sturmgewehrschüsse brauchts diese Panzerplattenwesten oder weiss ich wie das heisst (a la Militär)

  • Zitat

    Original von goempi


    ohne Scheiss, hät ich jetz nicht gedacht <what>


    Das ist so ! Darum ist die Weste in der Army auch so n'Witz, ohne Platten schützt sie gegen Splitter und 9mm aber nicht gegen Sturmgewehr. Mit Platten genaugleich viel (wenig) also noch immer nicht gegen Sturmgewehr Mun <amkopfkratz> Für was dann diese scheiss schweren drückenden Platten ? :D :D

  • Zitat

    Original von ImportTuner



    Der Vergleich mit den Pitbulls ist sehr gut, da ging es ja auch darum wegen von den Medien aufgepushten Einzelfällen das Kollektiv zu bestrafen.


    Ähhm hallo?


    Medien aufgepushten Einzelfällen? Ein totes Kind, welches von solchen Raubtieren zerfleischt wird hat nichts zu bedeuten? Wer wird den bestraft, wenn solche Tiere verboten werden? <what>


    vielleicht OT, aber ich finde diese Aussage unpassend

  • Zitat

    Original von goempi
    ganz früher waren Kugeln ja so schnell, dass man nicht durch die Verletzung starb sondern durch den enormen Schock, oder hab ich da wieder malwas komisches aufgeschnappt?


    hehe, das ist ein hartnäckiges gerücht, ist aber völliger unfug ;)

  • Zitat

    Original von ImportTuner
    hehe, das ist ein hartnäckiges gerücht, ist aber völliger unfug ;)


    Soso Unfug <rotaeye> Und wieso gabs dann mal GP89 ? ;)



    Zitat

    Eher unbekannt ist das eine 2. Munitionsart, die GP89 verwendet wurde, welche eine Mündungsgeschwindigkeit von bis zu 1200m/s erreichte. Die GP89 wurde jedoch wieder abgeschafft, da durch die hohe Mündungsgeschwindigkeit theoretisch auch normalerweise nicht tödlichen Verletzungen zum Tod führen können

  • Zitat

    Original von cruzito
    Medien aufgepushten Einzelfällen? Ein totes Kind, welches von solchen Raubtieren zerfleischt wird hat nichts zu bedeuten? Wer wird den bestraft, wenn solche Tiere verboten werden? <what>


    ich will dieses tragische ereignis überhaupt nicht herunterspielen, aber sowas ist (zum glück!) trotzdem ein einzelfall, auch wenn der blick wochenlang davon gelebt hat. sehr viele hundebesitzer wurden bestraft, weil nämlich plötzlich auch rottweiler (welche sehr gute famlilienhunde sind) und alles was grösser ist als ein pudel ins schlechte licht gerückt wurde. sowas finde ich schon schlimm!
    ich finde nicht, dass der staat anhand solcher einzelfälle, auch wenn sie noch so tragisch sind, gleich eingreifen und alles verbieten soll.

  • ja, unfug ;)


    woher hast du dieses zitat?


  • Das Problem mit der GP89 war vielmehr die verletzungsart, ähnlich einem Domdom fing das projektil beim aufprall an zu "flattern" und dadurch ergaben sich schwerere verletzungen als sonst üblich...
    Kannst auch ne GP90 etwas bearbeiten um den effekt zu bekommen, ist jedoch ein Kriegsverbrechen...

    <baetsch>

  • was habt ihr so für schusswaffen zuhause rumliegen?


    dass die ADA's ein 57/90er STGW haben ist ja mal klar! einige noch nen Karabiner 11er von Opa!

    <cool2> Civic Type R <cool2>


  • Für was braucht man in der Schweiz eigentlich privat eine Waffe?
    Ausser einwenig Rambo zu spielen sehe ich da keinen schlaueren Grund!

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