Säule 3a: ja oder nein

    • Offizieller Beitrag

    Interessantes Thema :) Vieles wurde schon gesagt, aber es bestehen offenbar weiterhin gewisse Unsicherheiten.


    Die Frage, die man sich zuallererst stellen muss ist, warum man in der 3. Säule sparen will. Je nach dem kann dann die geeignete Lösung gewählt werden.


    Es wurde geschrieben, dass man bei der Bank sparen kann und bei der Versicherung sparen muss. Grundsätzlich kann einen niemanden zum sparen zwingen. Die 3. Säule ist die private Vorsorge und damit freiwillig. Wenn man aber die Entwicklung der Altersstruktur anschaut und was bei AHV und den Pensionskassen passiert, ist es eh ein Muss, wenn man im Alter den Lebensstandart nicht komplett einschränken will. Das Gesetzt schreibt mit 1. und 2. Säule lediglich eine Abdeckung von 60% vor.


    Die Bank hat den Vorteil, dass man auch in den ersten Jahren das Kapital 1:1 beziehen kann. Die Banklösung ist also besonders geeignet, wenn man für ein Eigenheim spart.


    Die Versicherungslösung ist in erster Linie für die Altersvorsorge ausgelegt und man kann zusätzlich das Einkommen absichern, wenn man erwerbsunfähig werden sollte. Ein wichtiger Punkt dabei ist die Prämienbefreiung bei Erwerbsunfähigkeit, gleich wie bei der Pensionskasse ist damit die Altersvorsorge auf jeden Fall gewährleistet.


    Da Eigenheim in den meisten Fällen ein Thema ist (macht ja steuertechnisch auch Sinn) empfehle ich bei den meisten meiner jüngeren Kunden bei der 3. Säule ein Splitting. Das heisst die Absicherung bei der Versicherung und das Eigenheimsparen bei der Bank. So kann man auf die Vorsorge/Absicherung flexibel obendrauf zahlen und hat eine relativ grosse Flexibilität. Es gibt auch Versicherungsprodukte, welche diese Möglichkeit bieten, wo die Sinn machen muss man individuell anschauen.


    Gerade bei der 3. Säule empfehle ich dringend zu vergleichen, denn je nach Lösung kann das im Alter gut mehrere 10'000 Franken Unterschied ausmachen. Die "beste Lösung" gibt es nicht, da viele Faktoren eine Rolle spielen, "das Beste" muss in jedeam Fall individuell gesucht werden.


    Zu der Verteilung auf mehrere Konten um die Steuerprogression zu brechen muss man sagen, dass es schon heute Kantone gibt, die Auszahlungen der letzten 5 jahren zusammen besteuern, da bringts also genau gar nichts. Man kann davon ausgehen, dass das in den nächsten Jahren in allen Kantonen eingeführt wird. Man muss auch sehen, dass die Besteuerung zu einem tiefen Sondersteuersatz erfolgt. ;)


    Steuertechnisch macht 3b nur bei einem Grenzsteuersatz von 18% und weniger Sinn. Dies ist z.B. bei kleineren Einkommen in steuergünstigen Zürcher oder Zuger Gemeinden der Fall, in der Regel fährt man aber in dieser Hinsicht mit 3a besser.


    Keine Ahnung, ob jemand den ganzen Roman durchgelesen hat :) Das Thema ist relativ komplex, man könnte noch viel dazu sagen. Ich hoffe zumindest einen groben Überblick geschaffen zu haben. Sollte ich was vergessen haben oder unklar sein, fragt einfach ;)



  • Ich kann dir gerne eine Übersicht der letzten 3 Jahre zeigen von MSCI Switzerland (Aktienindex Schweiz) und MSCI World (Aktienindex Weltweit), da wirst du sehen, dass alle Fonds über 10 Jahre immer + gemacht haben, von daher kannst du mit einer grossen Sicherheit davon ausgehen, dass deine Fonds bestimmt nicht im roten Bereich schweben werden.


    Aber wie gesagt, der garantie Fonds ist schnell verkauft... und desshalb machen ihn viele, obwohl er auf lange Sicht nicht viel Sinn macht. Ich könnte den auch anbieten, aber die meisten meiner Kunden denken etwa gleich wie ich über den Garantiefonds.


    Zitat

    Original von Pro.2
    Lag ich mit meiner Vermutung richtig, dass du bei AWD bist? :D


    Nein, da liegst du leider falsch, ich hab irgendwo auch geschrieben, dass ich nicht in einem Stuckivertrieb mit 3 Buchstaben arbeite ;) aber ist wieder erschreckend, dass wir immer wieder mit der AWD verglichen werden.


    Eines kann ich noch dazu sagen, ich konnte einige ex-AWD Kunden beraten und ich frage immer am Schluss ob es gewisse Unterschiede gab... und es kommt zu 99% immer das selbe.


    Kay

  • Zitat

    Original von HondaAccordTypeS
    Ich könnte den auch anbieten, aber die meisten meiner Kunden denken etwa gleich wie ich über den Garantiefonds.


    das liegt vielleicht daran, wie DU ihnen den Garantiefonds erklärst und vorstellst <amkopfkratz> ;)



    Zitat

    Original von HondaAccordTypeS
    Eines kann ich noch dazu sagen, ich konnte einige ex-AWD Kunden beraten und ich frage immer am Schluss ob es gewisse Unterschiede gab... und es kommt zu 99% immer das selbe.


    auch das wundert mich nicht. zwar sind die unabhängigen finanzberater der AWD nicht überall gern gesehen, allerdings gibts auch da sehr kompetente leute.


    nur das mit dem unabhängig kommt bei mir nicht immer sehr glaubhaft rüber. wie unabhängig du bist, weiss ich noch nicht <devil>


    ein typischer verkäufer bist du auf jedenfall <aetsch>

    so long,
    beelow

  • Zitat

    Original von beelow
    das liegt vielleicht daran, wie DU ihnen den Garantiefonds erklärst und vorstellst <amkopfkratz> ;)


    Mir ist es ja egal, ob er einen Garantiefonds macht oder nicht, das ist nur die Erfahrung die ich mache.


    Zitat

    Original von beelow
    auch das wundert mich nicht. zwar sind die unabhängigen finanzberater der AWD nicht überall gern gesehen, allerdings gibts auch da sehr kompetente leute.


    nur das mit dem unabhängig kommt bei mir nicht immer sehr glaubhaft rüber. wie unabhängig du bist, weiss ich noch nicht <devil>


    ein typischer verkäufer bist du auf jedenfall <aetsch>


    Im Bezug auf die AWD geb ich dir gerne Recht, auch da gibt es sehr kompetente Leute, sonst wäre die AWD jetzt nicht da wo sie ist. Jedoch, bei den vielen Mutationen, welche die AWD hat würde es mich als Kunde auch aufregen, wenn alle 3 Monate ein neuer Berater für mich zuständig wäre. Ich kann von unserem Unternehmen sagen, dass wir langjährige Mitarbeiter haben und nur welche die den kaufmännischen Abschluss gemacht haben. Bei der AWD kommt leider jeder rein, egal ob und was für ein Abschluss er gemacht hat.


    Tja... richtig, du weisst noch nicht wie unabhängig wir sind... mach den Vergleich und du weisst es.


    Danke für das Kompliment :)

  • ich senfe auch mal:


    also ich bin auch absolut dafür - egal ob versicherung oder bank.


    Vorteile:
    Der volle Betrag der einbezahlt wurde kann vom Einkommen abgezogen werden in den Steuern (kann die Progression teilweise gut brechen)
    Zinsen sind Einkommenssteuerfrei
    Der Zinseszins-Effekt garantiert


    Nachteil:
    ManN ist +/- daran gebund. Sprich Geld ist vorläufig weg.


    Deswegen empfehl ich immer nur das Geld da einzubezahlen was einem nicht weh tut.


    Unterschied Versicherung / Bank


    Versicherung:
    Vorteil ist klar dass man eben abgesichert ist bei Todes oder Invaliditätsfall. Nachteil ist klar die fest vorgeschriebenen Versicherungsprämien. Ein weiterer Nachteil ist dass diese Versicherung auch dementsprechend kostet, sprich nicht die ganze Prämie fliesst ins Alterskapital


    Bank:
    Vorteil ist die Ungezwungenheit. Einbezahlt werden kann wann manN will und wieviel man will. Weiterer Vorteil: Nebst dem Konto kann manN ein (gratis) 3. Säulen Depot eröffnen und dort Fonds reinhauen, gegenüber den Versicherungen kann da jederzeit in ein anderer Fond gewechselt werden (auch kostenlos!). Das manN im Todes/invaliditätsfall nicht abgesichert ist finde ich nicht als Nachteil sondern auch als vorteil, denn so fliesst die gesamte Einzahlung aufs Konto/Depot und es wird nichts abgezogen.


    Weiterer Vorteil bei Fonds in der Bank: Die Gewinne sind praktisch nicht begrenzt wie bei Versicherungen. Und wenn manN den max. %Satz an Aktienanteilen in diesen Fonds nimmt kommt manN praktisch immer besser weg als bei ner Versicherung ;)


    Mein Tipp also: Wer keine Familie hat und einfach schonmal anfangen will mit sparen soll sich n Konto/Depot bei ner Bank zulegen und den 50% Fond nehmen dense anbietet (Hier soll noch gesagt sein dass 3. Säulen Gelder IMMER gedeckt sind auch wenn die Bank pleite macht!). Darauf dann das Geld einzahlen was gerade noch über ist und manN demnächst nicht benötigt ;)

    • Offizieller Beitrag

    Danke Speedsta für die Infos, ich muss hier aber noch ein paar Ergänzungen machen


    Zitat

    Original von Speedsta
    Versicherung:
    Nachteil ist klar die fest vorgeschriebenen Versicherungsprämien. Ein weiterer Nachteil ist dass diese Versicherung auch dementsprechend kostet, sprich nicht die ganze Prämie fliesst ins Alterskapital


    Das ist sehr stark vom Produkt abhängig. Es gibt mittlerweile sehr flexible Versicherungsprodukte. Dass eine Absicherung kostet ist klar, wenn jedoch Lücken vorhanden sind, ist es wichtig die zu decken. Man muss einfach in jedem Fall prüfen, was Sinn macht. Wenn man die letzten Jahre anschaut, ist man aber bei Fonds gebundenen Produkten nach Abzug aller Kosten besser gefahren als bei einer Banklösung.


    Zitat

    Original von Speedsta
    Bank:
    Nebst dem Konto kann manN ein (gratis) 3. Säulen Depot eröffnen und dort Fonds reinhauen, gegenüber den Versicherungen kann da jederzeit in ein anderer Fond gewechselt werden (auch kostenlos!).


    Das ist auch wieder von der Versicherungsgesellschaft abhängig, bei praktisch allen hat man mehrere Fonds zur Auswahl die man kostenlos switchen kann. Man hat da in der Regel sogar eine weitaus grössere Auswahl als bei der Bank, die nur hausinterne Fonds anbietet.


    Zitat

    Original von Speedsta
    Bank:
    Weiterer Vorteil bei Fonds in der Bank: Die Gewinne sind praktisch nicht begrenzt wie bei Versicherungen. Und wenn manN den max. %Satz an Aktienanteilen in diesen Fonds nimmt kommt manN praktisch immer besser weg als bei ner Versicherung.


    Das kann man nicht allgemein sagen, im Gegenteil. Vergleicht man die Performance der 3a-Fonds der Banken sieht man, dass die im Schnitt schlechter waren als die der Versicherungen. Das ist ein wesentlicher Aspekt, da 1% mehr Performance bei einer Person um die 25 bis zur Pension mehrere 10'000 Franken ausmacht.


    Es ist sehr schwer allgemein gültige Aussagen zu machen, da das Angebt sehr breit und die Wahl der optimalen Lösung sehr individuell ist.


    Ich kenne sowohl die Möglichkeiten der Banken und auch die verschiedenen Versicherungslösungen und die Unterschiede der Anbieter sind teilweise sehr gross. Man muss nicht nur Versicherung vs. Bank gegenüberstellen auch die verschiedenen Banken/Gesellschaften untereinander vergleichen, da sind teilweise Welten dazwischen.

  • öhm mal ne andere Frage


    Kann man die Vorsorge innerhalb der Vertragsdauer ohne speziellen Grund wechseln?


    Also wenn ich bspw. zuerst bei der Zürich Versicherung bin, einfach auf Allianz wechseln?

  • Zitat

    Original von CHefe
    öhm mal ne andere Frage
    Kann man die Vorsorge innerhalb der Vertragsdauer ohne speziellen Grund wechseln?
    Also wenn ich bspw. zuerst bei der Zürich Versicherung bin, einfach auf
    Allianz wechseln?


    Theoretisch schon, aber leider nur mit einem Teilrückkaufsverlust!
    Grund: DK minus noch nicht ammortisierte Abschulsskosten.
    Ich würde es nicht oder nur bedingt empfehlen, da du wieder neue Abschlusskosten(Provisonen) zahlen musst!


    Aber auch hier gilt; man muss es Prüfen, es kann sich in seltenen Fällen lohnen. ;)


    mfg LUG

  • hab mir das alles durchgelesen und bei meiner bank ein 3.Säulekonto eingerichtet. nun möchte ich noch kurz ne frage stellen.


    eigentlich ist es eine gute variante wenn ich z.B. 3'000 bei einer versicherung mache (hauptsächlich wegen weiterzahlung bei invalidität oder so) und den rest bei einer bank, da ich dann in einem schwierigen jahr z.b. nicht das maximum einzahlen müsste..


    kann man sagen das dies die hauptgründe sind um das aufzuteilen und dass eigentlich eine gute variante ist? wenn ich z.B. nun trotzdem immer das maximum einzahle, werde ich vielleicht etwas schlechter fahren als wen ich alles bei der versicherung hätte? bei meiner bank hab ich 2.5%.


    gibt es sonst noch was zu beachten?


    danke im voraus

  • es geht um die mischung aus bank und versicherung. hab diese idee erst gesehen als ich ein konto eingerichtet habe... daher die frage. etwas falsch geschrieben im ersten satz. hab zuerst konto gemacht , dann diesen thread gelesen

  • Interessantes Thema, hab mich leider bis jetzt noch nie mit so etwasem befasst. Mit welchem Alter empfiehlt ihr solch ein 3a Säulen Konto? Je früher desto besser?

  • Zitat

    Original von MacZweifel
    Mit welchem Alter empfiehlt ihr solch ein 3a Säulen Konto? Je früher desto besser?


    Ja, du hast mehr von den Zinsen ;).

  • Wenn man führiges Kapital hat und später sowiso Haus bauen/kaufen will, dann lohnt es sich schon!
    Und wenn 3a Säule einbezahlst, sparst dann auch bei den Steuern <thumbsup>


    Hab das ganze jetzt schon seit 5 oder 6 Jahren einbezahlt <thumbsup>

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde bei der Versicherung nicht zu hoch gehen, meistens reichen 1800 bis maximal 2400 Franken aus um Invalidität und Altersvorsorge in einem gesunden Ausmass abzudecken. Die Kosten bei der Versicherung sind deutlich höher, deshalb ist es besser den kleinsten möglichen Betrag zu wählen und den rest flexibel und günstig auf der Bank zu machen.

  • wie meinst du das mit den kosten orca? stelle ich denen nicht einfach mein geld zur verfügung um damit zu arbeiten, habe ich da noch zusätzliche kosten welche ich bezahlen muss?
    also soll ich meinen versicherungstypen nach dem minimalansatz fragen und diesen dann einbezahlen? sehe ich das richtig?

  • Ich hab mittlerweilen das ganze in ner Versicherung und zwar jedes Jahr das Maximum welches sich jeweils nach oben anpasst.


    Grund für die entscheidung war dass ich ein neues System entdeckt habe, nennt sich gemischter Tarif und bietet hohe Sicherheit sowohl bei Tod als auch Invalidität. Vor allem bei einem Hauskauf ist das System genial.


    Die Versicherungen bietens von sich aus praktisch nie an da es nich gerade rentabel für die ist ;)


    Um auf Deine Frage zurückzukommen: Die Aufsplittung macht Sinn wenn Du nur nen Teil versichert haben möchtest. Ausserdem hast Du dann auch den Vorteil dass Du die Gelder im Erlebensfall gestaffelt beziehen kannst und demnach die Progression etwas umgehen kannst ;)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von tmoe
    wie meinst du das mit den kosten orca?


    Ich spreche die versteckten Kosten wie Abschlusskosten etc. an, diese hat man nur bei der Versicherung. Die Kosten sind abhängig vom Betrag und der Laufzeit und die bezahlst du in jedem Fall, auch wenn du den Betrag später reduzieren willst.


    Sicherst du dich z.B. auf einer Versicherung für 35 Jahre ab und sparst im Jahr 1'800, dann fallen lediglich auf diesem Betrag Kosten von ca. 3-5% an. Nutzt du den Maximalbetrag von 6'566 in einer Versicherung, dann fallen diese 3-5% natürlich wesentlich höher aus.


    Bei der Bank fallen keine zusätzliche Kosten an, das heisst der volle Betrag gehört dir und trägt Zinsen.


    Ich würde ausrechnen, wie hoch du abgesichert bist (1. Säule und 2. Säule), wenn du da schon auf 70-80% deiner Lebenshaltung bist, brauchst du keine zusätzliche Einkommensabsicherung in Form einer Rente. Wenn keine Rente nötig ist und du niemanden im Falle deines Todes absichern musst, dann kannst du dir auch überlegen auf die Versicherung zu verzichten.


    BTW: Der Versicherungsverkäufer wird natürlich versuchen, dir eine möglichst hohe Absicherung anzudrehen, davon ist schliesslich seine Provision abhängig. Zudem ist Versicherung nicht gleich Versicherung. ;)

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