«Happy Birthday» hat am vergangenen Wochenende im italienischen Levico Terme niemand gesungen. Zum 15. Geburtstag des Honda S2000 liessen S2000-Fahrer aus ganz Europa stattdessen ihre Motoren jubeln. Insgesamt versammelten sich in der Trentino-Region 136 (!) S2000 aus ganz Europa, sogar aus Russland, Finnland und Grossbritannien war man für das Jubiläumstreffen angereist. Eine Gruppe aus Portugal hat für den Event extra einen Transportlastwagen gemietet um ihre Schmuckstücke ins Südtirol zu transportieren. Das vom S2KUK UK S2000 Owners Club und dem S2K Club Italia organisierte Treffen fand nach 2009 bereits zum zweiten Mal statt.
Die S2000-Community fieberte schon lange auf das Wochenende im Mai hin. Auch eine Gruppe aus der Schweiz machte sich am Freitag auf den Weg nach Italien. Okay, Gruppe aus der Schweiz stimmt nicht ganz – die Honda-Community kennt keine Grenzen – auch ein Deutscher S2000 war in Landquart am Treffpunkt dabei. Natürlich hätte es schnellere Wege zum Euromeet gegeben, aber der Weg über die Pässe macht einfach mehr Spass. Viele der S2000-Karavane kannten sich vor der Fahrt zum Treffen noch nicht oder nur aus Internet-Foren. So entstehen aber bekanntlich Freundschaften. Über diverse Alpenpässe gelangte der Konvoi im Verlaufe des Nachmittags zum S2000-Hotspot dieser Tage im Valsugana.
In den drei Hotels am Lago di Levico waren die S2000-Fahrer aus Europa einquartiert. Die Stimmung im Ort konnte durchaus als feierlich bezeichnet werden. Möglicherweise nicht nur wegen dem Jubiläum, denn eine Gruppe von gut 200 Menschen mit der gleiche Leidenschaft, das fühlt sich einfach gut an. Bevor wir uns nun vollends in Gefühlsduselei verlieren, wollen wir uns auf die S2000 konzentrieren, die in Levico Terme aufgefahren sind. Klar, alle hatten das gleiche Auto und doch hatten alle ein anderes. Will heissen, die Individualität kannte keine Grenzen oder besser: Kannte nur die Grenzen des guten Geschmacks, denn verbastelte GFK-Bomber waren glücklicherweise keine zu sehen. Ob original, dezent modifiziert oder hochwertige Umbauten mit Kits von J’s Racing, Mugen oder ASM, es gab viel zu sehen. Auch unter der Haube wurde einiges geboten, von scharfen Saugern bis zu Kompressor-Umbauten.
Am Samstag stand eine ausgedehnte Passfahrt durch die Dolomiten auf dem Programm. Wer jetzt denkt, dass mit 136 Fahrzeugen wohl eher ein grosser Stau auf den Pässen verursacht wurde, der irrt. Tatsächlich war die Ausfahrt überraschend zügig und die S2000 konnten das liefern wofür sie gebaut wurden: Fahrspass. Bei der Mittagspause auf dem Passo Rolle zeigte sich ein Bild für die (Honda-)Götter. Ein von Schneewällen umfassten grosser Parkplatz voller S2000 sieht man wohl so schnell nicht wieder!
Am Abend stand zur Krönung des Tages ein Gala-Dinner auf dem Programm, wo sich die S2000-Community noch einmal austauschen konnte. Nach dem Essen richtete sich S2000-Schöpfer Uehara-San seine Worte in einer Videobotschaft aus Japan an die S2000-Gemeinde. Ja, wir wollten nicht sentimental werden, aber die Worte von Shigeru Uehara verursachten echt Gänsehaut. Die Anwesenden wirkten demütig, als sie den Worten des S2000-Chefingenieurs lauschten. Dass der S2000 in der Entwicklungsphase auch auf den Strassen der Region getestet wurde, rückte die Ausfahrt noch einmal in ein anderes Licht.
Das offizielle Programm war Samstagnacht beendet. Der Sonntag wurde für eine Trip an den Gardasee genutzt wo eine kleine zusammengewürfelte Gruppe nicht nur den wunderschönen Frühlingstag genossen hat, sondern sich auch noch einmal auf kurvigen Strassen austoben konnte. Die Gegend ist perfekt für ein Auto wie der S2000. Kurvige Bergstrassen und die wunderschöne Gegend rund um den Gardasee sind echt eine perfekte Kombination die auch unabhängig vom S2000 Euromeet eine Reise wert sind.
Die Heimreise wurde am Montag mit einem guten Gefühl angetreten. Es war für jeden Teilnehmer – und natürlich auch für jede Teilnehmerinnen – eine Ehre, an einem solch speziellen Anlass dabei gewesen zu sein. Der Stolz war an diesem Montag wohl noch ein bisschen grösser als sonst, Teil dieser wunderbaren Gemeinschaft zu sein.
Der Schweizer-Gruppe hat sich auf dem Rückweg ein S2000 aus Finnland angeschlossen. Die beiden jungen Finnen haben sich gesagt, dass sie, wenn sie schon die 3000 Kilometer aus Skandinavien in die Dolomiten auf sich nehmen, direkt einen Roadtrip durch Europa unternehmen. Der Weg über den Passo Tonale in die Schweiz war nicht nur für die Finnen ein Vergnügen. Die Pässetour bot einen perfekten Abschluss für ein geniales Wochenende. Die S2000-Truppe hat sich vorgenommen wieder einmal in die Dolomiten zu fahren, auch wenn kein Euromeet stattfindet.
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