R-Performance Switzerland an der World Time Attack Challenge

Titelbild R-Performance an der Time Attack in Sydney

R-Performance Switzerland mischt schon seit ein paar Jahren die Time Attack-Szene auf und fährt sehr erfolgreich in den European Time Attack Masters – oder besser gesagt, fährt dort allen um die Ohren. Zeit also sich mit den ganz Grossen zu messen. Der Time Attack-Olymp ist zweifellos die World Time Attack Challenge in Sydney, Australien.


R-Performance Civic und Integra in der Boxengasse


Das Team um Marco Zoa hat seit letztem Winter mit viel Herzblut und in vielen Nachschichten hart an den Fahrzeugen für die WTAC gearbeitet. Schliesslich musste alles regelkonform und die Rennwagen fit für die Oberklasse sein. Die Konkurrenz in Australien ist eine ganz andere als in Europa.


R-Performance Integra Type R in der Box R-Performance Civic in der Garage an Time Attack Sydney   R-Performance Civic und Integra von oben in der Boxengasse


Gestern Freitag war es dann soweit, die erste Runde der WTAC im Sydney Motorsport Park stand auf der Tagesordnung. Der RPS Honda Integra Turbo, pilotiert von Hannes Mahler, startete in der 'Link ECU Open Class'. Der RPS Civic von Robert Elsasser, der für die 'V-Sport Clubsprint Class' gemeldet war, musste leider in der Box bleiben, da dieser am Donnerstag bei Einstellfahrten einen kapitalen Motorschaden erlitten hatte. Auf der am Morgen noch nassen Strecke versetzten die Schweizer die Weltelite in Staunen. Hannes Mahler konnte das Feld mit einer sensationellen Zeit von 1:50.57 hinter sich lassen, Adam Casmiri im JDMYard/Hardrace Civic belegte mit 3 Sekunden Rückstand Platz 2, Keiichi Tsuchiya (ja, DER Tsuchiya!) lag abgeschlagen auf Platz 7. Die hervorragende Aerodynamik der R-Performance-Hondas konnte bei den nassen Konditionen ihre Vorteile voll ausspielen und vermochte die vergleichsweise geringe Motorleistung zu kompensieren – in diesem Umfeld bezeichnet man 500PS als wenig. Wenn die Jungs vom Team MCA Suspension, die mit dem Hammerhead seit Jahren vorne dabei sind, oder Time Attack-Legenden wie Tarzan Yamada in der Box vorbeischauen und für die tolle Leistung gratulieren, dann hat man wohl etwas richtig gemacht.


R-Performance Integra im Regen auf der Rennstrecke in Australien


Mit der langsam abtrocknenden Strecke wurde die Konkurrenz schneller, der Schweizer Integra natürlich auch. Die Kurve nach der Zielgerade wird mit ca. 220km/h gefahren, dabei werden mit Slicks g-Kräften im Bereich von 1.9g erreicht. Etwas zu viel für den RPS DC2, welcher ohne Trockensumpfschmierung unterwegs war. Durch die starke Belastung entstanden Probleme mit dem Öldruck. Die Elektronik reagierte auf das Absacken des Öldrucks in dieser und zwei weiteren Kurven indem die Motorleistung um gut 100PS reduziert wurde. Zum einen wurden dadurch die Rundenzeiten um 2.5 bis 3 Sekunden langsamer, zum anderen erhöhte sich die Gefahr eines Motorschadens. Trotz dieser Einschränkungen konnte Hannes Mahler eine respektable Zeit von 1:35.07 herausfahren. Nachdem klar wurde, dass die für das Finale notwendigen Rundenzeiten unter 1:32 kaum möglich sein würden, entschied man, den Integra aus dem Rennen zu nehmen. Mit dem 11. Rang in der Open Class, knapp vor Tsuchiyas Hachiroku von BDY Motorsport, konnte man aber sicher zufrieden sein.


R-Performance Integra auf Rennstrecke Time Attack Sydney


Aufgeben war für den Underdog aus der Schweiz dennoch keine Option. Für den RPS Civic sah man mit dem Motor aus dem Integra in der Clubsprint-Klasse Chancen auf einen Podestplatz. In der kleineren Klasse werden mit Semi-Slicks weniger hohe Kurvengeschwindigkeiten erreicht, die Probleme mit dem Öldruck sollten damit kein Thema sein. R-Performance wollte in Down Under noch einmal richtig Gas geben und so wurde der Motor über Nacht in den Civic geswappt.


Motorwechsel beim R-Performance Civic in Sydney


Die ersten zwei Sessions heute Samstag wurden genutzt um das neue Herz im RPS Civic perfekt einzustellen und die teilweise unterschiedlichen Komponenten abzustimmen. Ziel war es in der dritten Session das volle Potential für die Finalqualifikation zu nutzen. Der Honda war schliesslich bereit und auf Angriff getrimmt, damit im dritten Stint die Bestzeit angepeilt werden konnte. Bereits in der ersten Runde geriet RPS-Pilot Mahler, der das Steuer im Civic übernommen hatte, in Kurve 9 auf einer Ölspur in Schleudern, konnte sein Rennwagen aber dank energischem Eingreifen wieder unter Kontrolle bringen. Um sicher zu stellen, dass keine Schäden entstanden sind, wurde für einen technischen Check trotzdem direkt die Box angesteuert. Glücklicherweise war alles heil geblieben. Damit hiess es Alles oder Nichts. Der Civic war schnell und das Team zuversichtlich diese letzte Chance nutzen und in das Clubsprint-Finale fahren zu können. Raus auf die Strecke für die Hot-Lap! Doch dann, nach den ersten schnellen Kurven, rote Flagge. Die Session wurde aufgrund eines brennenden Fahrzeuges auf der Strecke abgebrochen und damit war der Wettbewerb für R-Performance zu Ende.


R-Performance Civic auf Rennstrecke Time Attack Sydney


Auch wenn das Glück am Schluss nicht auf der Seite des Schweizer Honda-Teams vom Bodensee stand, war man doch sehr zufrieden mit dem WTAC-Debüt in Australien. Neben dem Achtungserfolg in der Open Class konnten viele wertvolle Erfahrungen gesammelt und Kontakte geknüpft werden. Teamchef Marco Zoa zeigt sich zufrieden. Es werde wohl nicht das letzte Mal sein, dass man RPS Hondas im Sydney Motorsport Park gesehen hat.


Fotos: R-Performance und worldtimeattack.com